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BL setzt sich für umfassenden regionalen Hochwasserschutz ein

Die Bürgerliste Landkreis Pfaffenhofen spricht sich entschieden für gemeinde- und landkreisübergreifende Initiativen zur Stärkung des Hochwasserschutzes aus. Angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse betont der Fraktionssprecher der Bürgerliste und Bürgermeister von Reichertshofen, Michel Franken, die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Wasserrückhaltung bei Starkregen und extremen Niederschlägen. Besonders relevant seien dabei die Flüsse Paar, Ilm und Geroldsbach sowie die Donau.

„Es geht nicht um das Ob, sondern um das Wie“, unterstreicht Franken. Die Bürgerliste unterstützt daher alle Aktivitäten von Landrat Albert Gürtner, die darauf abzielen, regionale Initiativen aktiv zu besprechen, zielführend zu vernetzen und konkrete Ergebnisse zu erzielen. Der Landrat habe die Verantwortung für ein effizientes Risikomanagement bei Hochwasserereignissen in der Hand. Dabei sei es entscheidend, die Kommunen, vertreten durch die Bürgermeister, sowie die betroffenen Grundstückseigentümer proaktiv einzubinden und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

 

Karl Huber, Stellvertreter des Landrats und Kreisrat, ergänzt: „Um den Hochwasserschutz auf eine neue Ebene zu heben, benötigen wir kooperative und vernetzte Lösungsansätze.“ Die Bürgerliste unterstützt daher die Vorschläge, durch Baumaßnahmen Retentionspotenziale zu aktivieren und den Wasserabfluss zu verzögern. Dadurch werde der Scheitelpunkt einer Hochwasserwelle reduziert, was den unterliegenden Gemeinden ermöglicht, das zeitlich versetzte Hochwasser besser zu beherrschen.

Synergie-Effekte könnten durch Projekte, die über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinausgehen, optimal genutzt werden. „Auch Förderprogramme des Freistaates Bayern könnte man gemeinsam in Anspruch nehmen“, so Huber weiter. Die Erfahrung habe gezeigt, dass man sich nicht allein auf die Hochwasserschutzprogramme des Freistaats verlassen dürfe, sondern selbst aktiv werden müsse, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.

Dem 1. Bürgermeister und Kreisrat Andreas Meyer (Münchsmünster) ist es wichtig, die Planungssituation beim geplanten Polder zu betrachten.  Seit nunmehr schon über 22 Jahren ist die Gemeinde mit den staatlichen Hochwasserplanungen zur Errichtung eines Polders konfrontiert. Trotz immer wieder begründeter Einwände der Gemeinde, wie die Gefährdung durch Druckwasser und den Anstieg des Grundwassers bei Flutung, sowie die Beeinträchtigung landwirtschaftlicher Flächen und die massive Gefährdung der Infrastruktur und Industrie, wird an diesen Planungen festgehalten. Auch der Hauptkanal zur Abwasserbeseitigung wurde bereits durch Druckwasser der Donau erheblich beschädigt, so Meyer. Zudem sei die Bundeswehr, die direkt betroffen vom Polder betroffen wäre, absolut gegen diese Planungen. Doch es werden weiterhin neue Gutachten, Bodenproben und Änderungen der Planungen durchgeführt, was die Kosten stetig in die Höhe treibt.
Bürgermeister Andreas Meyer kritisiert diese Vorgehensweise: „Diese Gelder wären wesentlich besser in die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Ilm und Paar sowie weiterer kleinerer Zuflüsse investiert. So käme das Wasser nicht so schnell und in solch großen Massen im Donautal an.“ Er fügt hinzu: „Ebenfalls müsste endlich nach über zehn Jahren der Schutz des Teilungswehrs in Vohburg vorangetrieben werden. Mit den kalkulierten Kosten des Polders, die alljährlich steigen, könnten all die nötigen Maßnahmen leicht finanziert werden.“

 

Kreisrätin und 2. Bürgermeisterin von Schweitenkirchen, Gabi Kaindl, berichtet: „In der Gemeinde Schweitenkirchen waren jüngst vor allem die Ortsteile Güntersdorf und Aufham stark betroffen und das schon wiederholt. Gemeinsam mit dem Landkreis Freising versuchen wir seit Jahren durch Baumaßnahmen Retentionsräume zu schaffen. Hier wären einfache und unkomplizierte Maßnahmen, wie das Höherlegen von Feldwegen, sehr hilfreich, um den Wasserabfluss zu verzögern.“
Kaindl betont weiter: „Förderprogramme sind gut, wenn sie unkompliziert und zielgerichtet zur Verfügung gestellt  werden. Ein vernetzter Ausbau des Hochwasserschutzes ist das A und O. Von der Bayerischen Staatsverwaltung erwarten wir mehr innovatives Denken, Kooperation, wirksame Lösungsansätze und eine gewisse Kreativität, was den Hochwasserschutz betrifft".

Die Bürgerliste Landkreis Pfaffenhofen wird alle Beteiligten unterstützen und selbst aktiv mitarbeiten, um einen kooperativen und vernetzten Ansatz beim Hochwasserschutz auf das Gleis zu setzen und gemeinsam an dessen Umsetzung zu arbeiten.